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Kompaktseminar “Motorisches Lernen und Schlaf”

Vom 27. Juni bis zum 29. Juni fand am ISSW das Kompaktseminar “Motorisches Lernen und Schlaf” statt. In dem Proseminar wurde der Einfluss des Schlafs auf den motorischen Lernprozess umfassend untersucht. Insgesamt wurden sechs Themenblöcke von den Studierenden erarbeitet. Im ersten Teil des Seminars stand dabei das motorische Lernen im Mittelpunkt:

  • Grundlagen des motorischen Lernens
  • Methoden zur Erfassung von motorischer Leistung
  • Retention und Transfer

Der ersten Teil des Seminars wurde durch eine Reihe von kleinen Experimenten zur Motorik abgerundet (z.B. Fitts Law, Phantom Limb, etc.). Gleichzeitig gab es parallel eine kurze Einführung in die Schlafaufzeichnung. Ein Student hatte dabei die Gelegenheit ohne Rüge währendes Seminars ein kleines Mittagsschläfchen zu halten, dabei wurde sein Schlaf mittels Elektroenzephalografie (EEG), Elektrookulografie (EOG) und Elektromygrafie (EMG) abgeleitet. Im zweiten Teil wurden dann die schlafbegleitenden Lernprozesse anhand von verschiedenen Studien näher beleuchtet. Abschließend waren zwei prominente Theorien zur prozeduralen Gedächtniskonsolidierung im Fokus der Seminareinheiten:

  • Schlaf festigt das Gedächtnis
  • Das Modell von Walker
  • Das Modell von Smith

Generell zeigen zahlreiche Studien, dass der Schlaf eine wichtige Funktion bei der Konsolidierung von prozeduralen Gedächtnisinhalten spielt. Für den Sport wesentlich erscheint, dass vor allem der REM-Schlaf und das Schlafstadium 2 bei der Festigung von motorisch gelernten Fertigkeiten (z.B. Spiegelzeichnen, sequenzielle Fingerbewegungen) beteiligt sind. Diese Erkenntnisse wurden von den Studierenden hervorragend aufgearbeitet. Das Seminar zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass wir uns bei der Seminarplanung ausschließlich auf aktuelle hochschuldidaktische Elemente konzentrierten, d.h. keine Endlosreferate der Studierende und Monologe der Dozenten, stattdessen Gruppenpuzzel, Lernspaziergang, Aquarium (Fish bowl), Bildergalerie, Blitzlicht, Impulsplakat, Kugellager, Netzkarte sowie die 4-Ecken-Methode. Wenn auch die Vorbereitung, sowohl für die Studierende als auch für uns mehr Zeit und Anstrengung kostete, können wir behaupten, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Die drei Tage waren sehr produktiv, unterhaltsam, kurzweilig, interessant und vor allem interaktiv, so dass man sich nur darüber freuen kann, ein so schönes Seminar geleitet zu haben. An dieser Stelle noch mal ein großes Kompliment an die Studierende, die so engagiert und interessiert für das Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.

dsc01033.jpg dsc01050.jpg dsc01088.jpg dsc01093.jpg

Weitere Bilder über das lebhafte Kompaktseminar finden sich unter:
http://picasaweb.google.de/derlach2/2008_MLiS_Blog

Ein großer Dank an dieser Stelle auch an Dr. Veronika Strittmatter-Haubold und ihr Team! Der hochschuldidaktiksche Kurs, den ich letztes Jahr an der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg e.V. mitmachen durfte hat sich wirklich gelohnt. Den Heidelberger Hochschuldidaktik Kurs will ich an dieser Stelle unbedingt weiterempfehlen!

{ 1 } Comments

  1. Thomas | November 12, 2009 at 9:16 am | Permalink

    Wieviel Schlaf braucht man denn nun eigentlich, um gesund und leistungsfähig zu sein?

    Zu dieser Frage bin ich auf diesen interessanten Artikel gestossen. Soweit ich weiss, gibt es keine allgemein gültige Antwort, denn das Schlafbedürfnis ist individuell sehr unterschiedlich. Jedoch war mir nicht klar, welche anderen komplexen Zusammenhänge damit verbunden sind.

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