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Im Waschsalon

Gestern hatte ich meine Premiere in einem japanischen Coin Waschsalon. Nein, nicht dass ich gestern zum ersten Mal gewaschen hätte, bislang konnte ich immer bei Florian waschen, aber der Coin Washer, den ich zufällig in Kokubunji entdeckt hatte, war einfach näher. Nur das Mama auch weiß, dass ich mit frisch gewaschenen Sachen in Japan umherlaufe, dieser Blog also. In einem Waschsalon, so vermutete Andreas in einer E-Mail heute morgen, könne es ja dann auch spannende Begegnungen geben. Ja, die hatte ich auch, allerdings eher in der Kategorie “unspektakulär”. Ein junger Japaner, der für gut 45 Minuten in der Dusche verschwunden ist (da kann man nämlich auch duschen) und anschließend für gut 30 Minuten auf dem Klo. Eine verwirrte alte Japanerin, die mir irgendetwas mitteilen wollte. Und ein älterer Japaner, von dem ich noch etwas lernen konnte, nämlich: nicht gleich die Wäsche in die Waschmaschine, sondern erst die Trommel spülen lassen und dann die Wäsche rein. Nun gut, die Kleidung sieht halbwegs sauber aus. Übrigens, warm gewaschen und nicht wie in Japan üblich kalt. Das ganze habe ich dann auch gleich mal auf Bildern festgehalten, leider nicht von den beteiligten Japanern. Warum grinse ich da immer so bescheuert auf den Bildern, nicht weil mir das Waschen so viel Spaß macht, sonder, weil das strahlende Lächeln den Foto auslöst (Smile-Erkennung).

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Fahrrad falsch geparkt?

Etwas gelangweilt in den Straßen von Kokubunji stehend, beobachte ich folgende interessante Situation. Ein Japaner - halb Polizist, halb Mitarbeiter von der örtlichen Bausstellensicherung - geht zu einer Gruppe Fahrräder, notiert sich etwas und hängt einen Zettel an die Lenkerstange. “Was war denn das Florian?”, “Ein Strafzettel für falsch geparkte Fahrräder!” - Pause - “Was?!”. Na wenn das mal nichts für Deutschland wäre? Aber Moment, in Deutschland würde ich doch einfach den Zettel in die Mülltonne schmeißen und schon hätte sich die Sache für mich erledigt. Sind die Japaner da zu ehrlich? Ganz im Gegenteil, Florian berichtet, dass alle Fahrräder in Japan gemeldt sind und wer seinen Strafzettel nicht bezahlt, bekommt einen bösen Brief. Florian wurde sogar schon von einem Polizisten angehalten (die gut verteilt in ihren Kōbans sitzen) und kontrolliert, ob er da auch nicht ein geklautes Fahrrad reitet. Die Registrierungsnummer ist nicht wie in Deutschland irgendwo auf der Unterseite am Rahmen eingeschlagen, sonder blitzt blendend sichtbar als orangefarbener Aufkleber oben auf dem Fahrradrahmen. Da bekommt der gute Kontrolleur wenigstens keine Rückenschmerzen. Na dann, immer schön die Fahrräder auf dem Fahrradparkplatz parken (Bild rechts :-)

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Die Kirschblüte blüht

Mal wieder ein neuer Eintag. Seit ein paar Tagen haben es sich die Kirschblüten (桜) überlegt und sind die Offensive getreten. Jetzt hat man kaum einen Moment ohne eine zu erblicken. Wunderschön! Und sollen die Momente ruhig noch eine Weile ausharren. Da wird selbst das Blog schreiben ein poetischer Akt voll Kraft und Klang. Gut, gut. Schaut selbst im Bilderbuch. Und wer mehr über die Kirschblüten erfahren möchte, gönne sich einen Klick zu wikipedie.

Im Zoo

So, nun bin ich schon zwei Wochen in Tokyo und habe meinen Blog ganz schön schleifen lassen. Aber, es gibt auch nicht viel zu berichten, da ich die meiste Zeit in der Bibliothek verbringe und arbeite. Nur letzten Mittwoch habe Florian und ich einen Ausflug in den Zoo gemacht. Leider habe ich den Namen des Zoos wieder vergessen, aber er befindet sich in der Nähe von Tachikawa und ist sehr groß. Der Zoo hatte also so zu bieten, was man auch in Deutschland so kennt: Elefanten, Giraffen, Vögel, Affen, etc. Aber eine Besonderheit gab es dann doch, die man so nicht erwarten konnte. Im Löwengehege konnte man für einen kleinen Aufpreis von knapp 3 € mit einem Bus durch das Gehege fahren. Wenn das mal keine Show ist. Raffiniert sind die Zooleute dann auch noch, in dem sie an der Buswand Milch oder so plazieren, so dass die kleinen Leckermäulchen auch ja schön nah ran kommen (siehe Bilderbuch). Grandios, oder!? (Für die Japankenner, etwa zehn Zoowärter waren vor Ort, um für den sicheren und reiblungslosen Ablauf zu sorgen). Was ebenfalls genau so spektakulär sein dürfte, jedoch wegen der Winterzeit geschlossen war, ist der so genannte Skywalk für die Orang-Utans. Die können sich auf einem Seil von einem zum anderen Mast in gut 10 Metern Höhe in ein anderes Gehege begeben. Und das alles über den Köpfen der Besucher. Wie gesagt, der Skywalk war geschlossen und die Orang-Utans entsprechend frustriert (siehe Bilderbuch). Alle Bilder dazu gibt es im Bilderbuch.

Japan, Teil 2

Nun ist es wieder so weit. Ich bin für den zweiten Teil meines DAAD-Stipendiums in Tokyo gelandet und befinde mich wieder an der Tokyo Gakugei Universität (東京学芸大学) in Japan. Zur Erinnerung: Ich hatte mich letztes Jahr beim DAAD für ein Forschungsstipendium für promovierte Nachwuchswissenschaftler (Postdoc-Programm) beworben. Der Antrag wurde bewilligt und ich darf für insgesamt dreieinhalb Monate in Japan Forschung betreiben. Ich habe meinen Japanaufenthalt aufgrund von universitären Lehreveranstaltungen am Institut für Sport und Sportwissenschaft aufgeteilt. Der erste Aufenthalt war vom 27.08. bis zum 28.10.2007 sein. Die Zeit war sehr fruchtbar und ich konnte viele Einblicke in die japanische Kultur gewinnen. Auch der Austausch mit japanischen Wissenschaftlern war sehr spannend und gewinnbringend. Nun werde ich vom 2. März bis zum 15. April in Japan sein.

Das Stipendium ist - wie der Name schon sagt - für Forschungszwecke zu verwenden. Was habe ich bereits erforscht und was werde ich noch in Japan erforschen? Zentral geht es um die Verknüpfung zwischen Sportwissenschaft und Schlafforschung: “The connection between sport science and sleep research is a very young field of scientific interest. Actually, there is very little knowledge from sleep research in the field of sport science and vice versa. On the other hand there are several fruitful connections between these scientific fields. In the proposed research project ‘Intercultural Comparison of Lucid Dreaming and the Application in Sports’ the possibility of performing and practising movements in a lucid dream and the effects on the performance in the waking state will be studied…”. Weitere Details an den passenden Stellen in vorherigen und spätern Beitraegen! Als Kooperationspartner konnte ich Prof. Tsuneo Watanabe (Toho University), Dr. Masayuki Watanabe (Tokyo Gakugei University), Dr. Masato Fuji (Fukuoka University) und Prof. Machiko Kimura (Nara University) gewinnen. Das letzte Mal besuchte ich die verschiedenen Kolleginnen und Kollegen. Dieses Mal werde ich mich überwiegend in Tokyo aufhalten.

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Well, last time I stayed in Tokyo Haruki Murakami didn’t call, maybe he wasn’t in town. But now I’m back and I still would like to know if Haruki Murakami has lucid dreams and if he uses the lucid dream state for his novels. So, maybe Mr. Murakami stumbles this time over my blog and reads these lines. I’m in Tokyo till the mid of April. Give me a call and maybe we will meet for a coffee. My cell phone number is 09099835276. Best wishes, Daniel.

Nara, Kyoto und Mt. Fuji

Zu guter Letzt noch einige Eindrücke aus Japan. Während meines Forschungsaufenthalt in Japan stand natürlich auch ein wenig Sightseeing auf dem Programm. Die letzten Wochen waren wir in verschiedenen Städten unterwegs. Zunächst sind wir nach Nara (奈良市) gefahren, um dort Prof. Machiko zu besuchen. Dort haben wir auch vier Tage verbracht und die Touristenattraktionen, wie die Statue des Großen Buddha im Tōdai-ji (東大寺), aufgesucht. Danach ging es nach Kyoto (京都市). Auch dort gab es unzählige Touristenspots. Exemplarisch sei der Kinkaku-ji (金閣寺) erwähnt. Es gab auch einen großes Festival mit traditionellen Kostümen Japans. Am vorletzten Tag sind wir dann noch nach Kawaguchi gefahren, um den bisher in Wolken gehüllten Mt. Fuji (富士山) zu sehen. Bei Sonnenschein und wolkenlosem Himmel sind wir in Tokyo losgefahren, aber in Kawaguchi versteckte sich Mt. Fuji mal wieder hinter Wolken. Erst an der 5. Station hat er sich gezeigt. Zum Glück! Welch ein schöner Abschluss des ersten Japanaufenthaltes und ich freu mich schon auf das Frühjahr 2008 in Japan!

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Ballschule Japan (Nara)

Die Ballschule Heidelberg hat in Deutschland bereits einen großen Bekanntheitsgrad erreicht. Das Ziel der Heidelberger Ballschule ist Folgendes: “Die Ballschule gewährleistet eine professionelle, entwicklungsgerechte Anfängerausbildung in den Ball-Sportspielen und legt den Grundstein für spätere Ballkünstler.” In Deutschland gibt es bereits in verschiedenen Großstädten Angebote und so war es auch nur eine Frage der Zeit bis andere Länder das Konzept zu schätzen wissen. So entstand bereits vor einigen Jahren eine Kooperation zwischen der Universität Heidelberg und der Nara University of Education (奈良教育大学). Frau Prof. Machiko Kimura leitet das Ballschulprojekt in Nara. Sie hat bereits den Lehrplan der Ballschule Heidelberg ins Japanische übersetzt und wie die Bilder zeigen finden auch praktische Stunden statt. Für einen Nachmittag konnte ich mich davon überzeugen, dass auch japanische Kinder auf die Ballschulstunden abfahren und mit großer Begeisterung dabei sind. Zudem werden die Konzepte an Studierende der Nara University of Education weitergegeben und so ist die Hoffnung groß, dass das Ballschullkonzept in Japan langfristig erhalten bleibt.

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Vortrag an der Osaka University

Inzwischen bin ich wieder zurück in Heidelberg. Am Ende meines Japan-Aufenthaltes war der Internetzugang leider nur schwerlich möglich, so dass ich jetzt noch ein paar Beiträge aus Heidelberg nachschiebe.

Am 19. Oktober hatte ich die Gelegenheit meine Forschungsarbeiten an der Osaka University of Health and Sports Sciences (大阪体育大学) vorzustellen. Die OUHS ist eine sehr große Universität für Sportwissenschaft und Gesundheit und kann vom räumlichen Umfang locker mit der Sporthochschule Köln mithalten. So hat es mich sehr gefreut, dass Frau Prof. Machiko Kimura diesen Kontakt hergestellt hat. Organisiert hat den Vortrag Frau Prof. Michiko Ito. Frau Prof. Ito hat Beziehungen zu verschiedenen Professoren (z.B. Prof. M. Araki und Prof. H. Tsuchiya) aus der Sportpsychologie, die sich sehr für das Thema interessierten. Für die Übersetzung kam zwei Psychologinnen von der benachbarten Kwansei Gakuin University (関西学院大学). Dr. K. Otsui und Prof. M. Horikawa sprachen sehr gut englisch und die Übersetzung meines Vortrags klappte reibungslos. Die Zuhörer - neben den Professoren meist gradute students - waren sehr interessiert und es ergab sich eine spannende Diskussion im Anschluss. Nach dem Vortrag gab es noch ein gemeinsames Essen bei einem japanischem Franzosen. Sehr lecker. Wenn der Fragebogen fertig ist, werde ich von der OUSH sicherlich viele ausgefüllte Fragebögen erhalten.

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Ausflug nach Hakone

Für zwei Tage hatten Carmen und ich uns auf nach Hakone gemacht, um den Mt. Fuji zu sehen und in einer Onsen (温泉) zu baden. Leider war uns der Himmel nicht wohl gesonnen und verwehrte uns einen Blick auf Japans höchsten Berg. Dafür war alles andere super! Wer übrigens von Shinjuku einen Kurztrip nach Hakone plant, sollte sich den Hakone Free Pass besorgen. Der kostet für 2 Tage 5.000 Yen und man kann damit nach Hakon und Umgebung fahren.

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Die Qual mit dem Online-Fragebogen

Ein wichtiger Teil meiner Forschungsarbeit hier in Japan ist die Erstellung eines Online-Fragebogens (http://leistungssport.uni-hd.de/). Das große Ziel war es schon während meines ersten Japanaufenthalts Daten zu erheben. Dieses Ziel ist wohl nicht zu realisieren; haben sich doch viel zu viele Schwierigkeiten aufgetan. Das größte Problem ist wohl die technische Umsetzung des Fragebogens, den er soll ja nicht nur in japanisch, sondern auch in deutsch, englisch und arabisch dargestellt werden. Mit mehrsprachigen Online-Fragebögen hatte ich schon gesammelt, jedoch noch nie welche mit japanischen bzw. arabischen Schriftzeichen. Nun gut, für die Darstellung und die Speicherung der Daten mit Unicode in einer SQL-Datenbank hat mir inzwischen Holger geholfen, aber wurde doch immer schwieriger alle Versionen parallel zu halten. Durch die japanische Übersetzung haben sich kleiner Veränderungen in den Fragen und Antwortmöglichkeiten ergeben, die natürlich auch in den anderen Versionen wieder eingearbeitet werden müssen. Zudem bin ich kein Held in php und sql. Ich hantiere also immer mit einem Skript, dass ich notdürftig anpasse. Lange Rede, kurzer Sinn, ich habe inzwischen ein Webtool installiert, dass mir bei der Erstellung des Fragebogens hilft. Das Open-Source-Tool nennt sich LimeSurvey. Im Prinzip kann das Programm alles was ich mir wünsche, bis auf die rechts-links Darstellung der arabischen Texte, aber die werde ich jetzt eh erst später einbinden. Es liegt natürlich auf der Hand, dass so ein flexibles Werkzeug sehr komplex in seiner Bedingung ist und - wie üblich bei Open-Source-Programmen - muss man nach bestimmten Funktionen manchmal recht lange suchen. Die Ausreden deuten schon an, dass ich mit dem Fragebogen wohl erst in Deutschland fertig werde, aber das ist auch nicht so schlimm, denn dank des Internets kann man die Befragung ja auch von Deutschland starten. Wichtig ist jetzt vor allem, dass der Fragebogen komplett übersetzt ist und ich nur noch die Fragebogenitems in LimeSurvey richtig konfigurieren muss. Zudem wissen meine Kooperationspartner in Japan Bescheid und warten nur noch auf die URL!