Vom 16.10. bis zum 18.10.2008 fand die 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) statt. Tagungsort war das Kongress Palais Kassel in Kassel. Für die Tagung organisierte Michael Schredl ein Symposium zum Thema “Emotionen und andere Merkmale von Träumen”. Insgesamt gab es vier eingeladene Vorträge: “Traumerinnerung und Trauminhalt einer repräsentativen Stichprobe aus Deutschland” von M. Schredl (Mannheim), “Emotional processing in nightmares” von V. Spoormaker (MPI München), “Mögliche Auswirkung interpersoneller Traumatisierung in Kindheit und Jugend auf das Traumgeschehen im Erwachsenenalter” von V. Schäfer, K. Bader (Basel/CH) und schließlich “Psychophysiologie des Klarträumens” von mir selbst. Insgesamt ist unser Symposium sehr gut angekommen und hoffentlich wird es im nächsten Jahr in Leipzig ebenfalls ein Symposium zum Thema Traum geben. Die DGSM-Tagung ist zunächst auf die Schlafforschung und Schlafmedizin fokussiert und das Thema Traum nimmt nur einen kleinen Stellenwert ein, dennoch hält Michael Schredl als Leiter der Arbeitsgruppe “Traum” die Fahne für die Traumforschung innerhalb der DGSM hoch. Umso erfreulicher war es auch außerhalb unseres Symposiums zwei Beiträge zum luziden Träumen gefunden zu haben. Bei den beiden Beiträgen handelt es sich um “Electrophysiologic correlates of lucid dreaming” von U. Voss (Bonn) und “Oneiric images: how to associate dream content with brain activity” von M. Dresler (München). Die Vorträge lassen hoffen, dass in Deutschland bald die Klartraumforschung stark vorangetrieben wird, denn in beiden Arbeitsgruppen sind weitere Experimente geplant. Neben den Vorträgen zum Thema Traum gab es natürlich auch zahlreiche spannende Arbeitskreise zur Schlafforschung. Ein Highlight für mich war der Vortrag von C.H. Schenck (Minneapolis, Minnesota/US) über “NREM parasomonias: clinical presentations, pathology and treatments including relation to sleep disordered breathing”. Schon beeindruckend, was manche Menschen während sie schlafen alles machen. Beispielsweise zeigte C.H. Schenk ein Video von einer Frau die an “sleep related eating” leidet und nachts im Schlafzustand anfängt zu essen! Die Parasomnien dürften deshalb auch für Motorikforscher von großem Interesse sein, da sie zeigen, welch komplexes motorisches Verhalten möglich ist - ohne das Vorhandensein von Bewusstsein. Insgesamt war die Tagung überaus anregend und wird hoffentlich noch viele Impulse nach sich ziehen.
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